Eine Ausbildung zum Krankenpfleger, als Hotelfachangestellte, als Verfahrensmechaniker oder doch zum Polizisten? Von einem Nine-to-five-Arbeitsalltag kannst du als Azubi in diesen Fällen nur träumen. Stattdessen ist Früh-, Spät- oder Nachtschicht angesagt und das Woche für Woche. Zugegeben: Ein gewohnter Arbeitsrhythmus kann so bestimmt nicht entstehen und vor allem Schlaf- und Essgewohnheiten leiden unter unterschiedlichen Arbeitszeiten. Doch es gibt auch gute Seiten – und von denen wollen wir dich nun überzeugen.
Ein Hoch auf die Spätschicht
Während andere Azubis dank ihrer Bürojobs jeden Morgen schlaftrunken zur Arbeit torkeln, bist du noch nicht mal bei der Schlummer-Funktion deines Weckers angekommen. Denn diese Woche ist wieder Schicht am Nachmittag angesagt, was bedeutet, dass du problemlos ausschlafen kannst. Anschließend noch ganz in Ruhe duschen und ausgiebig frühstücken, ohne dass dich jemand hetzt. Einen entspannteren Start in den Arbeitstag kann es wohl kaum geben.
Termine am Morgen bereiten Kummer und Sorgen
Der Besuch beim Zahnarzt wäre schon längst fällig, deinen Friseur hast du fast genauso lange nicht mehr gesehen und der Amtsbesuch sollte eigentlich auch abgehakt sein? Während sich bei anderen Azubis die Arbeits- mit in den Öffnungszeiten von Ämtern und Ärzten überschneiden, kannst du als Schichtarbeiter locker einen Termin wahrnehmen. Einen Urlaubstag musst du dafür erst recht nicht opfern. Ein Blick auf den Dienstplan genügt, um zu wissen, an welchem Morgen du mal frei hast.
Ganz entspannt auf Shopping-Tour
Zum Feierabend einkaufen gehen ist fast genauso schlimm wie kurz vor Heiligabend. Der Laden ist rappelvoll, die Kassenschlangen meterlang, alle sind mies gelaunt und wollen so schnell wie möglich nach Hause. Weißt du überhaupt noch, wie es sich anfühlt, ein Geschäft zu betreten, wenn es erst seit ein paar Minuten geöffnet hat? Einfach mal seelenruhig shoppen gehen oder ungestört den Großeinkauf erledigen. Kein Gedrängel vor den Umkleidekabinen und erst recht keine überfüllten Kassen. Nur ein freundliches „Guten Morgen“ von der Kassiererin – so wirst du zumindest begrüßt, wenn du Schichtdienst hast und erst nachmittags zur Arbeit musst.
It’s not about the money
Nein, es geht natürlich nicht immer nur ums Geld. Aber was spricht dagegen, mal ein bisschen mehr davon zu haben? Für eine kleine Finanzspritze können nicht nur Überstunden, sondern auch die Schichtarbeit sorgen. Arbeitest du nachts, an Wochenenden oder Feiertagen, solltest du in der Regel Zuschläge erhalten. Du arbeitest schließlich, wenn andere schlafen oder sich gerade einen schönen Tag machen. Auch wenn du es gerne machst, kann eine zusätzliche Motivation in Euro-Form nicht schaden.
Mach‘ mal easy
Hektik, Stress, überall was los? Das ist in der Arbeitswelt keine Seltenheit, besonders an einem Montag- oder Freitagmittag. Dies soll noch schnell erledigt werden und jenes musst schon längst fertig sein. Für zwei Minuten Ruhe würde so mancher Azubi wahrscheinlich seine Seele verkaufen. Nicht so in der Nachtschicht. Während der Nachtarbeit ist das Personal auf das Minimum begrenzt und nur im Notfall kann noch mal Chaos ausbrechen. Sonst geht es in deiner Arbeitszeit eher ruhig zu und einem ungestörten Arbeitsablauf steht nichts im Wege.
Freie Fahrt voraus
Ob mit dem Auto oder mit Bus und Bahn – der Weg zur Ausbildung muss nicht immer schnell und reibungslos verlaufen. Besonders nicht, wenn es gerade 8 Uhr morgens oder 17 Uhr abends ist. Stau auf den Straßen und überfüllte Züge sind dann keine Seltenheit. In den meisten Fällen wärst du wahrscheinlich zu Fuß schneller zu Hause. Egal wie sehr du dich ärgerst, ändern kann du daran sowieso nichts – außer du hast Schichtdienst und wirst beispielsweise besonders früh auf der Arbeit erwartet. Dass du dann stautechnisch aufgehalten wirst, ist eher eine Ausnahme. Das gilt allerdings nicht für die Fahrt zur Berufsschule, denn dieser Besuch hat nichts mit den Arbeitszeiten in deiner Ausbildung zu tun.
Was du generell beim Thema Schichtarbeit nicht vergessen solltest, ist das Jugendarbeitsschutzgesetz. Ob du als Arbeitnehmer überhaupt die ganze Nacht arbeiten darfst, hängt von deinem Alter ab. Für Volljährige gilt nämlich ein anderes Arbeitszeitgesetz als für Minderjährige.
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